Welche Bestattungsarten sind möglich?
Erdbestattung
In ca. 10 Prozent der Fälle wird in unserer Region eine Erdbestattung gewählt.
Die Beisetzung erfolgt in der Regel in Reihengräbern oder Wahlgräbern. Grabsteine sind üblich. Es gibt auch die Möglichkeit Patenschaften für denkmalgeschützte Grabmale des betreffenden Friedhofes zu übernehmen um sich einen ganz persönlichen Wunsch zu erfüllen. Der Neuerwerb eines Nutzungsrechtes an einer Grabstätte ist in der Regel auf 20 Jahre begrenzt, kann jedoch bei einer Wahl-Grabstätte beliebig verlängert werden.
Einige Friedhöfe bieten auch Erdgemeinschaftsanlagen mit und ohne Namen an.
Feuerbestattung
Die Feuerbestattung ist in Sachsen der Erdbestattung gleichgestellt. Auch Gläubige der katholischen Konfession können feuerbestattet werden. Die Feuerbestattung setzt das Einverständnis des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen voraus. Es ist jederzeit möglich, vor der Einäscherung eine Trauerfeier in Form einer Sargfeier zu gestalten. Für die Beisetzung der Asche des Verstorbenen in einer Urne gibt es im Vergleich zur Erdbestattung viele Möglichkeiten. Die Asche kann in Gemeinschaftsanlagen, Einzel- oder Reihengräbern sowie in weiteren Bestattungsformen (z.B. See- oder Baumbestattung) erfolgen.
Verstorbene ohne Angehörige werden seitens der Ordnungsämter in der Regel feuerbestattet, wenn nicht eine ausdrückliche Erklärung des Verstorbenen gegen eine Feuerbestattung vorliegt.
Baumbestattung
Bei der Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt. In der XXIX. Abteilung des Südfriedhofes sind hierbei besondere Bäume ausgewiesen. Die Einäscherung ist Voraussetzung für die Beisetzung. Erdbestattungen sind nicht möglich.
Die Gestaltung der Feier ist ganz individuell. In der Regel findet die Trauerfeier in der Kapelle auf dem Südfriedhof statt. Die Beisetzung erfolgt danach am Baumgrab.
Mit Erwerb der Rechte an der Baumgrabstelle ist es möglich für bis zu zehn Menschen einen Bestattungsplatz zu finden. Die Laufzeit der Grabstelle beträgt 20 Jahre. Danach ist eine Verlängerung möglich.
Der Baum wird entsprechend der Wünsche des Verstorbenen oder seiner Angehörigen gesetzt, mit einem Stein oder einer Tafel versehen, auf der Name und Daten des Verstorbenen eingetragen sind. Die Gestaltung ist mit der Friedhofsverwaltung abzustimmen. Grabschmuck und Blumen, Gestecke und Kränze können am Fuß des Baumes abgelegt werden.
Seebestattung
Die Seebestattung ist eine Sonderform der Urnenbeisetzung, die außerhalb eines Friedhofes zugelassen ist.
Eine Seebestattung wird oft von Menschen gewünscht, die zu Lebzeiten eine besondere Beziehung zum Meer oder zur Schifffahrt hatten. Nach der Einäscherung wird eine Urne aus Muschelkalk, Salz oder Zellulose von einem Schiff aus, evtl. im Beisein von Angehörigen, im Meer versenkt. Die Angehörigen erhalten eine Seekarte mit den Koordinaten der Beisetzungsstelle.
Hauptsächlich werden die Urnen in der Nord- und Ostsee bzw. im Mittelmeer beigesetzt.
Anonyme Bestattung
Die anonyme Bestattung ist im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass keine individuelle Grabstätte existiert. Im weitesten Sinne ist die Urnengemeinschaftsanlage ohne Namen auch eine anonyme Bestattung.
Die Ascheausstreuung
Es handelt es sich um eine besondere Form der anonymen Beisetzung. Die Beisetzung der Aschereste erfolgt nicht in einer Urne, sondern die Asche wird auf dafür vorgesehenen Flächen verstreut.
Zurzeit werden nur auf den Friedhöfen Rostock und Schwerin Ascheausstreuungen angeboten.
Luft-See-Bestattung
Bei der Luft-See-Bestattung wird nur ein Teil der Asche aus einem Flugzeug über dem Meer ausgestreut. In Deutschland besteht trotzdem die Notwendigkeit einer Grabstelle für die Beisetzung der restlichen Asche, da nach wie vor Friedhofszwang besteht.
Ballonbestattung
Die Asche wird hierbei von einem Heißluftballon aus verstreut. Auf Wunsch können die Angehörigen dieser Zeremonie beiwohnen. Behördliche Sondergenehmigungen sind erforderlich. Das Angebot besteht zurzeit nur im Elsaß.
Kolumbarium
Auf dem Leipziger Südfriedhof besteht die Möglichkeit für eine Bestattung im neu restaurierten Kolumbarium.
Das Kolumbarium befindet sich auf der Rückseite, des 1910 eröffneten und von Otto Wilhelm Scharenberg erbauten Trauerhallen- / Krematoriumskomplexes. In den Wandnischen finden mehr als 2800 Urnen Platz. Dieses Kolumbarium ist Bestandteil des größten Friedhofsbauwerks in Deutschland.
Ein Kolumbarium ähnelt optisch einem Taubenschlag. Übersetzt aus dem lateinischen bedeutet Kolumbarium genau das: Taubenschlag. Es ist eine Wand oder ein Gewölbe in dem sich Nischen für Urnen befinden.
Die Gestaltung der Feier ist ganz individuell. In der Regel findet die Trauerfeier in der Kapelle auf dem Südfriedhof statt. Die Beisetzung erfolgt danach am Kolumbarium.
Mit Erwerb der Rechte an einer Nische im Kolumbarium ist es möglich für bis zu sechs Urnen einen Bestattungsplatz zu finden. Die Laufzeit der Grabstelle beträgt 20 Jahre. Danach ist eine Verlängerung möglich.
Wie erwähnt, ähnelt ein Kolumbarium optisch einem Taubenschlag. Die Urnen werden in die Nischen gestellt und diese werden mit Gedenktafeln versiegelt. Es besteht die Möglichkeit einen Kranz anzubringen.
Weltraumbestattung
Bei einer Weltraumbestattung gelangt nur eine geringe Menge der Asche mittels einer kleinen Aschekapsel in den Weltraum. Die Umlaufbahn des Satelliten ist so angelegt, dass die Kapsel in kürzester Zeit verglüht.
Trauerschmuck-Amulett
Beim Trauerschmuck-Amulett wird nur eine ganz kleine Menge der Asche in einem speziell angefertigten Trauerschmuckstück von den Hinterbliebenen getragen bzw. als Schmuckstück aufbewahrt. Es besteht trotzdem die Notwendigkeit einer Grabstelle für die Aschebeisetzung.